Geschmackswelten in Tassen: Auf Kaffee- und Tee-Reise in der Dallmayr Academy

31 Okt Geschmackswelten in Tassen: Auf Kaffee- und Tee-Reise in der Dallmayr Academy

Kaffee oder Tee? Beides, wenn es nach dem Münchner Traditionshaus Dallmayr geht – solange die Qualität stimmt! Denn die Expert*innen des Hauses wissen: Die für uns so alltäglichen Getränke sind echte Kostbarkeiten. In der Dallmayr Academy geben sie Einblick in ihren Facettenreichtum – von A wie Aroma bis Z wie Zubereitung. Eine Reise in die Welt des Kaffees und des Tees.

Nachdem Kaffee viele Jahre lang ein unscheinbar pragmatisches Schattendasein in Filterkannen führte, ist er in den letzten Jahren zum Trendgetränk avanciert. Kaffee-Experte Volker Meyer-Lücke begrüßt diese Entwicklung. Allerdings nicht nur wegen der neuesten Latte-Art-Kreationen, sondern weil damit die Vielfalt von Sorten, Aromen und Herkunftsländern stärker in den Fokus der Verbraucher*innen rückt. So kann die Kaffeebohne ihre gesamte Bandbreite präsentieren und nachhaltiger angebaut werden. Denn Überproduktion in einigen wenigen Anbaugebieten schadet Umwelt und Wirtschaft. Brasilien und Vietnam sind derzeit die größten Exportländer. Aber für eine nachhaltige Zukunft des Kaffees ist es wichtig, dass sie die anderen Kaffee-Herkunftsländer nicht verdrängen.

Die Zukunft des Kaffees…

Nachhaltigkeit ist für Meyer-Lücke bei der Auswahl der Kaffeebohnen ein eigenes Qualitätskriterium – genauso wichtig wie der Geschmack. Ökonomische, ökologische und soziale Aspekte müssen im Einklang sein. Nur so kann garantiert werden, dass wir in Zukunft weiterhin so Kaffee trinken, wie wir es gewohnt sind. Denn das ist keinesfalls selbstverständlich: Die teils viel zu niedrigen Einkaufspreise machen es für junge Leute in den Herkunftsländern zunehmend unattraktiv, im Kaffeeanbau zu arbeiten. Flächen und Arbeitskraft werden inzwischen häufig anders genutzt.

…liegt in unserer Hand

Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen Kaffee nicht nur trinken, sondern sich auch mit seiner Herkunft auseinandersetzen und Wert auf Qualität legen, auch außerhalb der Szene-Cafés. Ein solches Bewusstsein muss sich jedoch erstmal verbreiten. Ein wichtiges Ziel der Dallmayr Academy.

Die Sorten, die Meyer-Lücke heute ausgewählt hat, geben einen kleinen Einblick in den Facettenreichtum der Kaffeebohne. Über 800 entdeckte Aromen wie Schokolade oder nussige Geschmacksrichtungen gibt es, insgesamt geht man von etwa 1600 Aromen aus. Mehr als bei Wein. Und tatsächlich denkt man unwillkürlich an eine Weinprobe, wenn man die verschiedenen Sorten probiert, vergleicht und die Aromen auf sich wirken lässt. Die Bandbreite ist selbst für überzeugte Kaffeetrinker*innen überraschend: Von kräftig über elegant bis hin zu fruchtig: Eine Sorte der Auswahl, ein gewaschener Kaffee aus Kenia, schmeckt tatsächlich ein wenig nach Johannisbeere.

„Bei Dallmayr gibt es auch Tee“

Bei Tee würde man einen solchen Facettenreichtum vielleicht sogar noch eher erwarten als bei Kaffee. Allein schon wegen der schier endlosen Auswahl im Laden. Und trotzdem: Welche Vielfalt und Nuancen tatsächlich in den kleinen Blättern stecken, wissen die wenigsten. „Die Menschen setzten sich oft gar nicht mit Tee auseinander“ meint Tee-Experte Rudolf Krapf. Er hat sein gesamtes Berufsleben hier im Haus verbracht und muss bis heute oft erklären, dass Dallmayr seit mehr als 150 Jahren nicht nur für Kaffee steht, sondern auch für ein vielseitiges Teesortiment. „Viele Menschen trinken Tee eben nur, wenn sie krank sind oder ihnen kalt ist.“ Dass das ein echtes Versäumnis ist, wird spätestens klar, wenn man die von Krapf ausgewählten Tees kostet. Von erfrischend-leichtem Grüntee über eine kräftige Ostfriesen-Mischung hin zu fruchtigen oder würzigen, teils originellen Teekreationen wie einem Gin-Tee, entfaltet sich auf der Zunge mit jeder Tasse eine neue Geschmackswelt.

Einen besonders feinen und hochwertigen Tee gibt es gleich zu Beginn: Der First Flush Darjeeling, also ein Tee aus erster Ernte – ein sogenannter Flugtee. Das heißt, er wurde direkt nach der Pflückung mit dem Flugzeug importiert, um so frisch wie möglich bei Dallmayr anzukommen. Der Geschmack ist angenehm frisch, mild und unaufdringlich. Deshalb und aufgrund der guten Anbaulage bezeichnet Krapf Darjeeling gerne als „Champagner unter den Tees“.

Alle Teekreationen seit 1990 hat Krapf selbst erfunden, zum Beispiel die beliebte Mischung „Alpenkäuter“. „Ich weiß heute noch, wie ich darauf gekommen bin. Ich hatte die Assoziationskette: Dallmayr – München – Alpen – Alpenkräuter! Eine Teemischung, für die wir nur Kräuter verwenden, die in den Alpen wachsen.“ Was heute selbstverständlich klingt, gab es damals noch nicht auf dem Markt. Auch kalt schmecke der Tee sehr gut: „Mit Eiswürfeln und einem Schuss Zitrone ist es die beste Kräuterlimonade. Vielleicht lasse ich mir das mal patentieren“ lacht Krapf. Ansonsten genießt er seinen Tee pur, es sei denn es gehört zur traditionellen Zubereitung, wie beim indischen Chai oder ostfriesischem Tee. Denn Milch oder Zitrone überdecken oder zerstören den Eigengeschmack der meisten Tees. Und gerade bei so hochwertigen Sorten wie jenen, die Krapf präsentiert, wäre dies wirklich schade. „Ich bin froh, dass wir hier im Haus so auf Qualität achten“, sagt er. „So kann ich persönlich wirklich hinter jedem Tee stehen, den ich anbiete.“

Kaffee oder Tee? Angesichts der unzähligen Aromen und Geschmacksnuancen eigentlich eine absurde Frage. Unsere Antwort: Beides, Hauptsache hochwertig und abwechslungsreich!

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