Das 15/30 Projekt – wenn sich ein Modemädchen einschränkt

01 Apr Das 15/30 Projekt – wenn sich ein Modemädchen einschränkt

30 Tage + 15 Kleidungsstücke = ein Selbstversuch

April, April!

Innerlich hoffe ich halb, dass es sich um einen Aprilscherz handelt, aber da ich die Idee ja selbst und freiwillig hatte, kann ich davon ausgehen, dass es mein Ernst ist: 30 Tage lang Oufits aus nur 15 Kleidungsstücken zusammenstellen… 

Das mag für manchen Jeans und T-Shirt-Verfechter nach einer ganzen Menge klingen, für mich ist es aber in der Tat ein wenig beängstigend… Oder kann sich jemand vorstellen, im Pralinenladen zu arbeiten und auf Schokolade zu verzichten? Eben.

Montag bis Freitag bin ich offiziell acht Stunden mit Klamotten beschäftigt. Bewerte, begutachte, verbessere, kommentiere. Und ja, das ein oder andere Schätzchen findet dann auch den Weg zu mir nach Hause… Logisch also, dass es meinem Kleiderschrank mittlerweile ähnlich geht, wie einer Pralinenfachverkäuferin, wenn sie nicht Selbstkontrolle in Person ist: er platzt aus allen Nähten. 

Und das, obwohl ich sehr genau weiß was übermäßiger Kleidungskonsum bedeutet, unter welchen Bedingungen produziert wird und was für ein „Entlagerproblem“ die ganzen Textilien erzeugen.

Also habe ich beschlossen, dass es so nicht weiter gehen kann.

Da ich schon zur Fastenzeit nichts fast, muss etwas anderes her und das so genannte 15/30 Projekt schwebt mir schon lange durch den Kopf. Dieses Jahr ist es endlich soweit, ich ziehe es durch.

April, der Slowdown Fashion Monat

Warum ausgerechnet im April? Ganz einfach, der hat zufälligerweise genau 30 Tage und ist außerdem Fashion Revolution Monat: am 24.04. jährt sich der Fabrikeinsturz des Rana Plaza Gebäudes in Bangladesch zum 4. Mal und zu jedem Jahrestag gibt es weltweit zahlreiche Aktionen und Initiativen, die darauf aufmerksam machen wollen, dass ein vier Euro T-Shirt nicht so harmlos ist, wie es klingt…

Dazu im Lauf des Aprils mehr, wir haben bei Slowdown nämlich aus diesem Anlass einen Modethemenmonat beschlossen. In den nächsten Wochen stellen wir euch ein paar Slow Fashion Alternativen zu den Fast Fashion Riesen vor, berichten von Aktionen und haben auch ein paar interessante Leute entdeckt, die wir euch auf keinen Fall vorenthalten wollen.

Das 15/30-Projekt – Los geht’s!

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Weil man aber ja nicht Wasser predigen und Wein trinken soll packe ich mich zu erst mal an die eigene Nase und beschränke mich für den kompletten Monat auf nur 15 Kleidungsstücke. Hier die Regeln auf einen Blick:

  • Dauer: 30 Tage
  • Anzahl Kleidungsstücke: 15 Teile Oberbekleidung
  • Nicht in den 15 Teilen enthalten: Accessoires, Schuhe, Unterwäsche und Socken
  • Verboten: Shopping, nichts darf neu gekauft werden
  • Erlaubt: wild untereinander kombinieren, Teile verändern, zerschneiden,…
  • Sonderregel: Sportklamotten. Außer Konkurrenz, das Projekt soll ja hygienisch bleiben…

So weit so gut. Das mit dem Shoppen kriege ich ziemlich sicher hin, aber ich bin gespannt, ab wann ich die T-Shirts nicht mehr sehen kann und mich nach Kleider sehne. Davon habe ich nämlich nur eins in das Projekt mit aufgenommen, da Kleider nicht so vielseitig kombinierbar sind. Jeans und T-Shirts schon. Glaube ich. Deswegen habe ich folgende Auswahl getroffen:

  • Weißes T-Shirt von COS
  • Rotes T-Shirt von Levi’s
  • Marinière T-Shirt von COS
  • Marinière Pulli von SET
  • Streifen Pulli von SET
  • Seidenbluse von ESCADA
  • Jeanshemd von Levi’s
  • Jeansjacke Second Hand Hongkong
  • Lederjacke von SET
  • Leomantel von SET
  • Bluejeans von H&M
  • Röhrenjeans von COS
  • Bundfaltenhose von ZARA
  • Plisséerock von ZARA
  • Lurexstrickkleid von COS

Ja, ich gebe es zu, keins der Teile ist von einem ausgesprochen nachhaltigen Label. Dafür sind das alles Teile, die ich mehr als eine Saison trage und wirklich liebe. mal sehen, ob das in 30 Tagen immer noch so ist. Heute ist Tag eins, Jeans und T-Shirt Tag bei strahlendem Sonnenschein. Motivation: groß!

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